Städtebauliche und freiräumliche Einbindung
Auf dem Schöpflin-Areal entsteht ein nachhaltig angelegtes Quartier mit eigenständiger Identität. Die kleinteilig angelegte Struktur fügt sich wie selbstverständlich in die städtebauliche Körnung der vorhandenen Bebauung von Brombach und Hauingen ein. Die Konzeption ist organisch angelegt und sorgfältig in eine besonders qualitätvoll gestaltete Parklandschaft integriert. Diese orientiert sich in ihrer Artenvielfalt hinsichtlich der ausgesuchten Bäume und Pflanzen an der Diversität der Parkanlage der Schöpflin-Villa mit ihrem wertvollen Baumbestand. Die locker in den Park hinein „gewürfelt“ erscheinenden Wohnhäuser von unterschiedlicher Größe und Höhe sind versetzt zueinander angeordnet. Dadurch entsteht ein System von vielfach miteinander vernetzten qualitätvollen Außenräumen unterschiedlicher Dimension und Proportion mit vielfältigen Sichtbezügen kreuz und quer über das Areal. Die bestehende Bebauung an der Schopfheimer Straße integriert sich nebenbei wie selbstverständlich in das aufgelockerte Schachbrettmuster. Die in das Terrain eingelassene Kubatur der Sporthalle ist maßstäblich strukturiert und orientiert sich bezüglich der Typologie und der Gebäudehöhe an der umliegenden Bebauung und den bestehenden ehemalig gewerblich genutzten Hallen. Die Sporthalle bietet durch ihre Lage des Baukörpers auf dem Areal einen wirksamen Lärmschutz zwischen der Bahnlinie und dem neuen Wohnquartier. Die Nutzungen für den Eigenbedarf der Schöpflin-Stiftung und die Gemeinbedarfsräume der Stadt Lörrach sind im baulichen Zusammenhang mit der Sporthalle angelegt. Daraus ergeben sich positive Synergieeffekte. Durch die von der Straße zurückgesetzte Positionierung der Baukörper, deren Drehung aus der Flucht der Franz-Ehret-Straße heraus und die daraus resultierenden offenen Ecken des Parks entsteht auch zur Straße hin eine weiche Kante, die jeglichen Pathos vermeidet. Die räumliche Dominanz der Villa Schöpflin als das „Herz“ der Stiftung wird von der neuen Bebauung entsprechend respektiert. An der Einmündung der Franz-Ehret-Straße in die Schopfheimer Straße ist ein 5-geschossiges Solitärgebäude (Nutzung: EG: Einzelhandel, 1.OG: Büro, Praxis, ab 2. OG: Wohnen) vorgesehen, welches die vorhandene Straßenrandbebauung in der Schopfheimer weiterführt und das gleichzeitig den Auftakt für das neue Quartier markiert. Um eine funktionierende und lebendige Verbindung des alten und des neuen Parks zu ermöglichen, wird die Franz-Ehret-Straße im Bereich des Übergangs in die Materialität des Wohnparks eingebunden. Es entsteht ein Aufmerksamkeitsbereich für die Autofahrer, der ein respektvolles Miteinander mit den Fußgängern ermöglicht und gleichzeitig den Werkraum, die Villa und das neue Schöpflin-Forum im Kopfgebäude der Sporthalle platzartig verbindet. Zur Schopfheimer Straße hin ist das neue Wegenetz jeweils über eine Treppen- und Rampenanlage am Quartierszentrum (Bestandsgebäude Schopfheimer Straße 19) und an der Süd-Ost-Ecke des Grundstücks im Bereich der ehemaligen Werkhallen angebunden.
Wohnquartier im Landschaftspark
Im Süden der Sporthalle ergibt sich ein ruhiger Bereich zur Entwicklung des neuen Wohnquartiers. Dieser wird als Erweiterung der Parkanlage des Schöpflin-Areals entwickelt. Es entsteht ein Park aus Garteninseln mit Zwischenräumen, die als organisches Wegenetz mit platzartigen Aufweitungen konzipiert sind. In der Mitte des Wohnparks und im Zusammenhang mit dem Bestandsgebäude Schopfheimer Straße 19 befindet sich das Quartierszentrum, ein Treffpunkt vorrangig für die Bewohner mit sonnigen und schattigen Aufenthaltsbereichen und Flächen für das Ausrichten von Festen. Weiter westlich entsteht ein Spielbereich für die Kinder des Wohnparks als Erlebnisbereich. In der langgezogenen Fläche im Süden der neuen Sporthalle wird ein Bereich für Urban Gardening angeboten. Hier können Bewohner des Wohnparks Gartenflächen zum Anbau von Gemüse, Obst oder Blumen anlegen. In der Mitte lädt ein Wasserbecken mit kleinem Brunnen zum Aufenthalt ein. Der Wohnpark fördert somit nachbarschaftliche Begegnungen und das Wohnen mit Kindern. Frei angeordnete Bäume unterschiedlicher Baumarten vollenden den Gedanken des Landschaftsparks. Die Garteninseln bilden das direkte individuelle Umfeld der einzelnen Wohnhäuser und schaffen den notwendigen Abstand zu den Erschließungsflächen. Jedes der Wohnhäuser steht auf seiner eigenen Garteninsel. Es sind zwei verschiedene Hausgrößen (Typ 1: Grundfläche 14x14 m, Typ 2: Grundfläche 19x19 m) mit unterschiedlicher Geschossigkeit (III-IV) vorgesehen in denen, als 2-4-Spänner organisiert, die unterschiedlichsten Wohnformen (Geschosswohnungen/ Maisonetten) und Wohnungsgrößen realisierbar sind. Alle Wohnungen sind besonders gut natürlich belichtet (1- bis 3-seitige Orientierung), verfügen über vielfältige Blickbeziehungen und großzügige, als Loggien ausgebildete Freibereiche. Den EG-Wohnungen sind privat nutzbare Terrassenflächen zugeordnet. In der Materialität der Wege und Platzbereiche wird ein weicher Übergang von härteren Pflaster- und Plattenflächen in den Bereichen vor der Sporthalle und dem Schöpflin-Forum zu weicheren Oberflächen innerhalb des Wohnparks eingesetzt, um den Übergang von öffentlicheren zu privateren Bereichen erlebbar zu machen. Das Niederschlagswasser des Quartiers wird in den weichen Senken des Parks gesammelt (Versickerungsflächen).
Sporthalle
Das Kopfgebäude der Sporthalle wendet sich zum öffentlichen Forum an der Franz-Ehret-Straße. Hier befinden sich auch die Eingänge zu den Nutzungen für den Eigenbedarf der Schöpflin-Stiftung (Galerie mit Büroeinheit und Lagerräumen, Mehrzweckraum der Schöpflin-Stiftung als Ergänzung zum Werkraum) und zu den Gemeinbedarfsräumen der Stadt Lörrach. Die Galerie befindet sich publikumswirksam in der südwestlichen Gebäudeecke im EG. Der Zugang zur Sporthalle ist den Haltestellen für den ÖPNV zugeordnet und erfolgt somit von Norden her. Das Niveau der Spielfelder der lichtdurchfluteten Halle befindet sich ca. 3.00 m unter dem Außenniveau. Dadurch tritt die Kubatur der Sporthalle im Zusammenhang mit der umgebenden Bestands- und Neubebauung angemessen maßstäblich und kleinteilig gegliedert in Erscheinung. In der Sporthalle und seinen angegliederten Funktionen sind vielfältige Sichtbeziehungen, Ein- und Ausblicke angelegt.
Erschließung, Parkierung
Das neue Quartier ist weitestgehend als autofreie Zone angelegt. Nur Feuerwehrfahrzeuge und Krankenwagen können im Bedarfsfall direkt zu den Gebäudeeingängen vorfahren. Die PKW-Stellplätze für die Bewohner sind in einer Tiefgarage zusammengefasst, deren Zu- und Ausfahrt in den Randbereichen liegen, Die Zufahrt in die Tiefgarage erfolgt im Südwesten von der Franz-Ehret-Straße aus. Die Ausfahrt der Tiefgarage befindet sich westlich der Sporthalle im Bereich der LKW-Anlieferung. Über die zusammenhängende Tiefgarage und die Ausbildung von rollstuhlgerechten Aufzügen sind alle Wohnungen auch vom PKW-Stellplatz aus direkt und barrierefrei erschlossen. Alle weiteren Parkplätze sind unter einem lockeren Baumdach entlang der Wiesenbahn zusammengefasst. Parkplätze für Behinderte und Halteflächen für das Drop Off im Bereich des Kindergartens sind in die Platzfläche an der Franz-Ehret-Straße vor dem Schöpflin Forum integriert.
Bauabschnitte, Bestandsschutz
Die Realisierung ist in drei bis vier Bauabschnitten problemlos und unkompliziert möglich. Nachhaltigkeit, Energiestandard Durch die Ausrichtung und die kompakte Kubatur der Gebäude sind wichtige Grundlagen für eine mögliche DGNB-Zertifizierung gegeben. Die anspruchsvollen Energiestandards der Stadt Lörrach werden eingehalten.