Städtebauliches Konzept
Der Entwurf für das Clouth-Gelände basiert auf einem einfachen geometrischen, dezent hierarchisch gegliederten Prinzip mit einem hohen Orientierungs- und Wiedererkennungs-wert. Durch die strenge Grundgeometrie können die einzelnen Teile der Bebauung von unterschiedlichen Architekten und Investoren weitestgehend unabhängig voneinander beplant werden, ohne das der stadträumliche Zusammenhang verloren geht. Die Raumbildung ist zur Strasse hin deutlich, zum Grünraum hin aufgelockert ausgebildet. Die denkmalgeschützten Teile der Bebauung bleiben erhalten. Sie werden entlang der Niehler Strasse zu einem Lärmschutzriegel für die im Osten gelegene neue Wohnbebauung ergänzt. Der Riegel nimmt mit seinen gezielt angeordneten Durchbrüchen und Ausschnitten Bezüge zur Niehler und zur Gneisenaustrasse, aber auch zur neuen Wohnbebauung auf. Die Durchlässigkeit in west-östlicher Richtung für Fussgänger und Fahrradfahrer setzt sich durch zwei Grünzüge und die zentrale Promenade durch die Wohnbebauung hindurch fort und mündet schliesslich im Johannes-Giesberts-Park. Die Mittelachse des neuen Stadtteils wird als Promenade zusammen mit der Freiraum-attraktion des neu angelegten Auensees zum Dreh- und Angelpunkt des gesamten Projektes.
Gewerbebau
Der Gewerberiegel an der Niehler Strasse beinhaltet auf ein bis zwei Geschossebenen Büro- und nicht störende Dienstleistungsnutzungen. Gewerbebau und Wohnbebauung sind durch eine Grünspur deutlich voneinander getrennt.. Die dem Gewerbe zugeordneten Besucherstellplätze befinden sich in der vorgelagerten Grünspur unter Bäumen. Hier ist auch die Hälfte der privaten gewerblichen Stellplätze untergebracht. Die andere Hälfte ist in der Tiefgarage unter dem neuen Teil des Gewerberiegels nachgewiesen.
Wohnbebauung
Jedes Wohngebäude verfügt über ein „Vorne“ und ein „Hinten“ d.h. über die beiden sich ergänzenden sozialen Grundcharaktere des städtischen Raumes. Alle Wohnungen sind entsprechend so angelegt, dass sie sich sowohl zur Strasse hin als auch zum Grünraum hin orientieren. Die Wohnbebauung gliedert sich in vier in ost-westlicher Richtung angelegte Baufelder. Diese sind wiederum in einzelne Gebäudegruppen unterteilt. Jedes dieser in sich geschlossenen Carrés ist um einen Erschliessungshof herum angelegt und besteht aus unterschiedlich ausformulierbaren Gebäude- und Wohnungstypen: Stadthäuser, gestapelte Reihenhäuser, Einfamilienhäuser, Geschosswohnungsbau mit Miet- und Eigentumswohnungen sind austauschbar und gleichermassen gut für die Bebauung der Carrés geeignet. Die Wohnbebauung ist zur Strasse hin viergeschossig und zu den Erschliessungshöfen bzw. zum Grünraum hin drei- und viergeschossig. In den Einschnitten der viergeschossigen Häuser sind Dachgärten vorgesehen, die den jeweiligen privaten Wohnbereichen direkt vorgelagert sind. Die Stellplätze für die Wohngebäude sind in Tiefgaragen von überschaubarer Grösse untergebracht, die den einzelnen Carrés zugeordnet sind. Die Tiefgaragen sind direkt von den Wohnstrassen aus anfahrbar. Die Besucherstellplätze befinden sich ebenerdig unter schattenspendenden Bäumen.
Erschliessung
Die Erschliessung für den motorisierten Fahrverkehr erfolgt von der Xantener, der Niehler und der Franz-Clouth-Strasse aus über die neu angelegte Grünspur zwischen Gewerbe- und Wohnungsbau und die zentrale Erschliessungspromenade. Das gleichermassen ökonomisch wie ökologisch angelegte Konzept sorgt für grossflächig zusammenhängende autoverkehrsfreie Flächen.
Johannes-Giesberts-Park
Im Park wird ein klimatisch und ökologisch nutzbringender grundwassergespeister Auensee angelegt. Entlang des neu angelegten Hauptweges in Nord-Süd-Richtung wird eine Baumreihe gepflanzt. Der raumbildende Baumbestand an der Ostseite des Parks wird in Baumgruppen mit Lücken aufgelöst, um so die notwendige Öffnung des neuen Stadtteils zum Park hin zu ermöglichen. In Ergänzung des bestehenden Fuss- und Radwegenetzes erhält der Johannes-Giesberts-Park durch die Ausbildung von zwei Grünzügen innerhalb der Wohnbebauung, die zentrale Promenade und die Fortsetzung dieser Erschliessungselemente durch den Gewerberiegel hindurch vielfältige Anbindungen zu den im Westen and das Areal anschliessenden Stadtteilen hin.