Konzeption
Die Häuser der Umgebung (überwiegend Einfamilienhäuser) zeichnen sich formal u.a. durch ihre einfache Geometrie und durch die Ausbildung von Satteldächern aus. Diese Typologie wird beim Neubau des Gemeindehauses aufgegriffen und in Entsprechung zur besonderen Bauaufgabe neu interpretiert. Der Neubau des Gemeindehauses ist als freistehendes Gebäude auf dem Grundstück platziert. Dadurch entstehen im Süden und im Osten vielfältig nutzbare Außenflächen, die dem Gebäude direkt zugeordnet sind. Durch die frei angeordnete Stellung des Baukörpers können die Fassaden auf allen Seiten des Gebäudes mit Tageslichtöffnungen versehen werden. Das Haus kann außerdem "um-laufen" werden, d.h. es entstehen auch im Außenbereich keine Sackgassen-Situationen. Das Gebäude wird architektonisch als hölzerner Gartenpavillon interpretiert. Dadurch wird die Eigenständigkeit des Gebäudes betont und eine Konkurrenz zu den anderen bestehenden Gebäuden der Nachbarschaft vermieden. Der dem Gemeindehaus vorgelagerte Bereich neben dem Pfarrhaus wird als vielfältig nutzbare Fläche mit hohen Aufenthaltsqualitäten interpretiert. Auf der Straßenseite und neben dem Pfarrhaus entstehen die notwendigen 8 PKW-Stellplätze für das Gemeindehaus. Die einladende Geste des weit auskragenden Eingangsvordachs ist weithin sichtbar und kompensiert die Distanz des Gebäudes zur Straße "Am Rosenhag" wirkungsvoll. Das bestehende Pfarrhaus bleibt erhalten. Ihm werden geschützte, d.h. privat nutzbare Gartenflächen auf der Hof- und auf der Straßenseite zugeordnet. Dadurch ist jederzeit die Möglichkeit gegeben, das Pfarrhaus als hochwertiges Einfamilienhaus separat vermieten oder verkaufen zu können.
Raumprogramm
Die Grundrissstruktur ist einfach und übersichtlich aufgebaut. Über einen gemeinsamen und großzügig überdachten Eingangsbereich wird sowohl das Gemeindehaus als auch das Pfarramt erschlossen. Dem großzügig angelegten Foyer ist ein kleiner Innenhof zugeordnet, der die Erschließungsbereiche mit viel Tageslicht versorgt. Der Gemeindesaal kann bei großen Veranstaltungen mit dem Gruppenraum zusammengeschaltet werden. Sowohl dem Jugendraum als auch dem Besprechungs- und dem Gruppenraum können qualitätvolle Freisitzflächen zugeordnet werden. Die Räumlichkeiten des Pfarramtes sind intensiv mit den Räumlichkeiten des Gemeindehauses verbunden und gleichzeitig abtrennbar/abschließbar. Die Haustechnik ist platzsparend und ökonomisch in einer über eine Außentreppe erschlossenen Teilunterkellerung untergebracht. Alle Räumlichkeiten des Gemeindhauses sind mit Außnahme der Haustechnikräume barrierefrei zugänglich.
Konstruktion, Material
Die Teilunterkellerung, die Gründung und die Bodenplatte sind in Stahlbeton vorgesehen. Alle aufgehenden Bauteile sind in Holzrahmenbauweise mit integrierter Wärmedämmung geplant. Diese Bauweise ist kostengünstig und gewährleistet durch die Möglichkeiten der Vorfabrikation eine kurze Bauzeit. Für die Außenhaut ist eine Verkleidung aus gespaltenen Lärchenholzschindeln geplant. Im Bereich der hinterschnittenen Bereiche ist eine glatte geschlossene Verkleidung aus Lärche-Dreischichtplatten vorgesehen.
Energiekonzept
Der Neubau soll im Passivhausstandard (hinsichtlich der Bauteilkennwerte bezogen auf die Transmissionsverluste) realisiert werden. Für die Beheizung ist eine energiesparende Gas-Brennwertkesselanlage vorgesehen. Von den zur Verfügung stehenden regenerativen Energien (Windenergie, Wasserkraft, Solarenergie, Bioenergie, Geothermie) könnte für das Bauvorhaben die Solarthermie in Form einer PV-Anlage genutzt werden. Alle anderen regenerierbaren Energien sind nicht wirtschaftlich darzustellen. Die Anordnung der PV-Module erfolgt gestalterisch verträglich bzw. aus der Fußgängerperspektive unsichtbar auf dem Dach. Zur Erzielung eines zeitgemäß hochwertigen und komfortablen technischen Gebäudestandards ist der Einbau einer raumlufttechnischen Anlage vorgesehen, die mit hochwirksamen Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet wird.